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ToggleIn wenigen Jahren ist es soweit: Der neue Mobilfunkstandard 5G wird unser derzeitiges LTE bzw. 4G ablösen. Obwohl diese geplante Neuerung erst 2025 umgesetzt werden soll, gibt es bereits jetzt jede Menge Gesprächsbedarf zu diesem Thema. Die Vokabel ist bereits in unserem Alltag angekommen und erhitzt nicht selten die Gemüter. Hierbei geht es vor allem um eins: die Umwelt. Damit gemeint sind nicht nur Wald, Wiesen und Tiere, sondern auch wir: die Menschen.
Die Überschrift ist gleichzeitig auch die Leitfrage: Wie wirkt sich 5G auf die Umwelt aus? Dieser Artikel soll einen Überblick über die Pro- und Contra-Argumente geben, die der Mobilfunkstandard der Zukunft mit sich bringt. Die Betrachtungen in der Wissenschaft sind breit gefächert und werden dennoch von vielen Theoretikern in Frage gestellt. Es ergibt einen spannenden und wichtigen Dialog, den man als Technikinteressierter nicht außer Acht lassen sollte.
Was spricht für und was gegen 5G?
Bei der Recherche zu der oben gestellten Frage fällt auf, dass die Fülle von Information gar nicht so einfach zu bewältigen ist. Daher soll dieser Artikel durch eine transparente Struktur dem Leser am Ende eine klare und deutliche Übersicht geben, welche Fakten dafür oder dagegen sprechen.
Den Beginn machen im Folgenden drei Kritikpunkte, die viele Theoretiker gegen 5G anbringen. Darauf aufbauend wird es Gegenthesen geben, die Wissenschaftler befürworten und 5G damit freie Fahrt gestatten. Schließlich gibt es ein abschließendes Fazit, welches bestenfalls zum Denken anregen soll. Zunächst soll jedoch noch einmal kurz daran erinnert werden, was 5G eigentlich technisch genau ist und welche Rahmenbedingungen für eine optimale Funktionsweise existent sein müssen.
Kurze Definition: Was ist 5G?
Wie bereits erwähnt ist 5G die Nachfolgegeneration des bereits bekannten Mobilfunkstandards 4G, den man auch als LTE kennt. Hier gibt es lediglich in der Technik kleine Unterschiede zwischen 4G und LTE.
5G bietet eine enorme Verbesserung der Empfangs- und Sendequalität. Was viele gar nicht wissen: Dieser neue Standard ist nicht nur für Handys vorgesehen, sondern auch für viele andere Gerätschaften. Hierzu zählen unter anderem Roboter in der Industrie und vor allem das autonome Fahren, welches gerade intensiv erforscht und erprobt wird. 5G hat dabei einen besonders wichtigen Effekt: die Echtzeitkommunikation. Die etwa 100x schnellere Geschwindigkeit zu 4G lässt diese Neuerung zu.
Obwohl es bereits Handys mit 5G-Unterstützung gibt, werden wir als Privatanwender noch einige Jahren warten müssen. Das flächendeckende Signal wird erst Mitte des Jahrzehnts fertiggestellt, weil die Leitungen und Funktürme noch installiert werden müssen.
Drei Kritikpunkte an 5G
Googelt man 5G, finden sich sehr schnell viele Ergebnisse zu Risiken und Nebenwirkungen dieser neusten Technik. Gerade Aspekte, die 5G mit der menschlichen Gesundheit in Beziehung setzen, sind sehr präsent. Hier wären wir auch schon beim ersten großen kritischen Punkt:
1. Handystrahlung
Seit Beginn von Funk und Fernsehen werden immer wieder Stimmen laut, die sagen, dass Strahlung schädlich für den menschlichen Körper sein soll. Nach dieser Ansicht sollen Funkwellen sogar krebserregend sein. In Deutschland gibt es beispielsweise die Initiative Diagnose Funk e.V. aus Stuttgart, die in dieselbe Kerbe schlägt und Aufklärung leisten möchte.
Nach deren Meinung, seien auch die Vorgängergenerationen gefährlich. Doch gerade bei 5G fehle einfach noch die Forschung. Peter Hensinger, der derzeit den Verein leitet, sagt weiter, dass die größte Gefahr vom Handy ausgeht, d.h. also von der körpernahen Bestrahlung. In der Gebrauchsanweisung des Handys sei sogar angeben, man solle das Gerät nicht körpernah benutzen – so sein Wortlaut. Weiter warnt er vor den Masten und den von ihnen ausgehenden Strahlenbelastungen. Mit 5G würde sich sogar die Mastdichte erhöhen, was eine Dauerbestrahlung unabhängig vom Handy für den Menschen zur Folge hätte.
Hensinger bezieht sich bei seinen Aussagen auf wissenschaftliche Studien, die kritisch gegenüber Funkwellen und Elektrosmog stehen. Einige Studien behaupten, dass die Strahlung Tumore erzeugen. Dies wurde anscheinend an bestrahlten Ratten beobachtet. Andere Experten halten jedoch dagegen, indem sie geäußert haben, dass diese Werte nicht auf den Menschen übertragbar seien. Ein Beispiel: Die Ratten wurden mit mehr als der 20-fachen Dosis für den Menschen zulässigen Obergrenze getestet. Auch die Tumore sind Formen, die so beim Menschen nicht vorkommen.
Was sagen nun die Befürworter?
Schaut man auf die Website des Bundesamts für Strahlenschutz, so finden sich einige Aussagen, die als Gegenargumente zu Hensingers Aussagen verstanden werden können. Begreift man das BfS als Expertenquelle, so findet sich folgende Aussage von der BfS-Präsidentin Dr. Inge Paulini zum Thema Strahlungssicherheit und 5G:
“Für den Mobilfunkstandard 5G werden im ersten Schritt die Frequenzen genutzt, die wir heute schon beim Mobilfunk nutzen. Die Wirkung elektromagnetischer Strahlung des Mobilfunks auf den Menschen ist gut erforscht. Unterhalb der Grenzwerte sind keine gesundheitlichen Auswirkungen nachgewiesen. Die Grenzwerte werden eingehalten.” (https://www.bfs.de/SharedDocs/Stellungnahmen/BfS/DE/2019/0320-5G.html)
Das BfS sagt trotzdem, dass die Forschung für Frequenzen, die in Zukunft dazu kommen sollen, dennoch “noch nicht so gut erforscht” sind. Hier soll in Zukunft ein Fokus entstehen.
Diagnose Funk e.V. sagt zu den Grenzwerten folgendes: Die Strahlung hätte tatsächlich nicht die Energie, die menschlichen Zellen sofort zu schädigen. Dennoch entstehe durch die Dauerbelastung oxidativer Stress, der letzten Endes das Erbgut verändern und zu vielen entzündlichen Erkrankungen führen könne.
Dieser erste Kritikpunkt zur Handystrahlung macht es deutlich: Es gibt einen Schlagabtausch. Es ist für Außenstehende nicht ganz einfach zu entscheiden, wem man nun glauben sollte und wem nicht. Obwohl gesagt wird, dass im Alltag bestimmte Erkrankungen nicht nachweisbar waren, könnte man dennoch als Zwischenfazit sagen:
Als Handlungstipp vernunft- und faktenbasiert vorgehen. Quellen der Information prüfen und 5G weder verteufeln noch uneingeschränkt annehmen. Wahrscheinlich wird es noch zahlreiche Informationen und Forschungsergebnisse geben, bis der Mobilfunkstandard flächendeckend in Betrieb genommen wird.
2. Eingriff in die Natur
Natürlich ist solch ein großes Vorhaben wie das 5G-Projekt mit sehr vielen Herausforderungen und Problemen versehen. Dazu zählt nicht nur die mögliche Strahlenbelastung und der Akteur Mensch, sondern auch die Eingriffe in die Natur.
So finden sich beispielsweise einige Initiativen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland unter der Internetseite www.risiko-5g-ig.info zusammen, um Aufklärung bezüglich 5G und die Auswirkungen auf die Natur zu leisten. Auf der Website heißt es:
“Während von offizieller Seite bezüglich 5G das Thema Natur und Umwelt noch nicht einmal erwähnt wird, werden in Großbritanniens Städten bereits Tausende von Bäumen gefällt, weil laut einer Studie der Universität von Surrey Bäume die Leistung von 5G-Antennen um 30% schmälern.
Es sind aber noch weitaus tiefgreifendere Eingriffe in die gesamte Natur zu erwarten. Durch die Bestäubungstätigkeit der Honigbienen und Wildbienen wird die vielfältige, uns umgebende Natur aufrechterhalten. Beobachtungen an Bienenstöcken mit der Strahlung von herkömmlichen Handys haben gezeigt, dass diese die Bienen extrem stören und ganze Bienenstöcke zerstören können.”
(https://www.risiko-5g-ig.info/auswirkungen-auf-natur-und-umwelt/)
Gerade der letzte Punkt, der auf Bienen eingeht, wird in jüngster Zeit oft erwähnt, wenn es um die Strahlenbelastung in der Natur geht. Tatsächlich ist es hier ähnlich, wie bei Menschen: Es gibt nur unzureichend Forschungen darüber. Wenn man sich die Studien anschaut, spricht es eher dagegen, dass 5G sich so stark auf das Bienenleben auswirkt. Das BfS hat auch hier ein Statement herausgegeben. So heißt es, dass die Intensität der Felder, die von Sendeanlagen ausgehen, nicht ausreichen, um eine biologisch wirksame Erwärmung von Lebewesen zu verursachen.
Auch hier gibt es wie bei Punkt 1 den Tipp, klaren Kopf zu bewahren. Hier wird die Forschung in den nächsten Jahren ebenfalls voranschreiten und hoffentlich wissenschaftliche Abhilfe schaffen.
3. Klimaschutz und 5G
Klimaschutz ist ein sehr aktuelles Thema. Egal ob in der Politik, auf der Arbeit, im Fernsehen oder im heimischen Wohnzimmer – überall wird darüber geredet, wie es unserer Erde ergehen wird. Natürlich lässt sich 5G aus dieser Thematik nicht einfach ausklammern. Die Frage ist: Wie wirkt sich 5G auf das Klima aus? Eins sei bereits jetzt angemerkt: Es gibt wieder zwei Kontraste.
Zum einen gibt es hier die Gegner: In einer Studie der Stiftung World Future Council aus Hamburg heißt es, dass der Energieverbrauch mit 5G enorm ansteigen wird. Die Entwickler haben zwar den Energieverbrauch pro Dateneinheit im Vergleich zur Vergangenheit gedrosselt, dennoch ist es unterm Strich so, dass jede Menge neuer Anwendungen hinzukommen werden. Dadurch steigt auch der Energiebedarf. Dieser wirkt sich wiederum negativ auf das Klima aus.
Auf der anderen Seite gibt es eine spezifische Studie, die genau das Gegenteil untersucht: Hilft 5G dem Klimaschutz?
Die Forschungsanstalt Empa und die Universität Zürich haben in einem gemeinsamen Forschungsprojekt untersucht, in wie weit der neue Mobilfunkstandard dem Klima zu Gute kommt. Das Ergebnis: Im Jahr 2030 könnte die Schweiz etwa zwischen 1,5 und 2,0 Megatonnen Treibhausgase verhindern – also ca. ein bis zwei Prozent des Gesamtausstoßes der Schweiz. (Vgl. https://www.persoenlich.com/digital/5g-mobilfunk-hilft-dem-klimaschutz)
Ein Fazit
Die Frage, ob 5G der Umwelt wirklich schadet, kann nicht trennscharf beantwortet werden. Dieses komplexe Thema bedarf unbedingt der weiteren Forschung, welche sicherlich in den nächsten Jahren auch stattfinden wird. Wichtig ist jedoch jetzt schon eins: einen Überblick zu schaffen.
Dieser Artikel möchte genau dazu beitragen. Wenn es gelingt objektiv zu urteilen, gelangt man am Ende zu den Fakten und zur Wirklichkeit. Gerade die Themen Mensch, Natur und der Schutz unserer Erde sollten nicht außer Acht gelassen werden.
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