Gebrauchte Handys, B-Ware, Reparatur – Lohnenswert?

Von Rene Reinisch
Hand dreht Würfel und ändert den Ausdruck "B-Ware" in "A-Ware".

Apple iPhone 12 Pro – 1120,- Euro; Samsung Galaxy S20 Ultra – 1133,- Euro oder das Huawei Mate 40 Pro mit 1199,- Euro: Eines haben diese Smartphones gemeinsam – Sie kosten unfassbar viel Geld. 

Solche Handys darf man mittlerweile als Supercomputer bezeichnen. Dabei sind sie manchmal sogar noch teurer. Ein Beispiel: Der neue M1-Prozessor von Apple ist derzeit in aller Munde und gilt als die leistungsfähigste CPU auf dem Markt. Das MacBook Air mit dem M1-Chip kostet 1100,50 Euro. 20 Euro Unterschied zum iPhone

Deutlicher wird es beim Mac Mini, der auf der Apple-Homepage mit 778,85 Euro angegeben ist. 341,15 Euro Unterschied zum Smartphone derselben Marke.

Natürlich ist der Preis manchmal kein kleiner Widerstand, selbst für einen technikaffinen Menschen, der sich auf neue Modelle freut und regelmäßig ein Gerät dieser Kategorie anschafft. Dabei ist die Qualität meistens top. 

Fotos der Extraklasse, Mobilfunk der Zukunft und Apps, mit denen man seinen Kühlschrank steuern kann. Alles in einem Gerät für die Hosentasche. Was passiert jedoch, wenn man nicht das nötige Kleingeld hat, sich solch ein High-End-Smartphone anzuschaffen?

Wie die Überschrift dieses Artikels schon andeutet – es gibt da einen Weg.

Heute soll es darum gehen, ob sich gebrauchte Ware lohnt und mit einem fabrikneuen Gerät vergleichbar ist. Am Ende gibt es zudem noch die Frage: Lohnt es sich sein Handy selbst zu reparieren?

„Refurbished“ – was ein Tapetenwechsel und ein Smartphone gemeinsam haben

Refurbished heißt übersetzt „renoviert“. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie man denn ein Handy renovieren könne… Die Erklärung ist eigentlich gar nicht so schwer. Es handelt sich hierbei nämlich um Handys, die bereits im Gebrauch waren. 

Diese Geräte wurden dann repariert, generalüberholt und so weit wie möglich in den Zustand eines neuen Modells gebracht. Dafür gibt es mittlerweile einen ganzen Markt.

Dieser Markt ist jedoch nicht einheitlich, was die Qualitätsstandards der wieder benutzten Geräte betrifft. Es gibt kleine und große Shops, es gibt professionelle und weniger professionelle Händler.

So kann es nämlich passieren, dass Bauteile verbaut werden, die Billignachbauten aus China sind – und die haben nicht selten ihre Tücken. Gerade „lebenserhaltende“ Smartphone-Organe wie Akku oder Display sind davon betroffen.

Trotz allem bieten Händler aktuelle Smartphone-Modelle (und übrigens eine Vielzahl anderer Geräte wie Laptops, Tablets oder Smart-Watches) zu einem Bruchteil des Originalpreises an und geben dazu Konditionen, die sich auch bei dem Kauf von fabrikneuer Ware beim lizensierten Händler wiederfinden lassen. Dazu zählt beispielsweise Garantie.

Wo kann man diese B-Waren-Geräte kaufen?

Wie gesagt, hier geht es um nichts Illegales. Der Markt ist mittlerweile so groß, dass Apple beispielsweise mit auf den Zug gesprungen ist. 

Das Unternehmen bietet dieses Angebot ebenfalls an. Allerdings ist die Preisersparnis deutlich niedriger als bei dem Händler von „nebenan“. Grund dafür ist unter anderem, dass Apple Wert auf Originalbauteile legt.

Apple macht in der Refurbished-Szene nur einen kleinen Teil aus. Meistens sind es Händler, die einen eigenen Laden irgendwo in der Stadt haben oder Händler, die die generalüberholten Produkte über das Internet vertreiben. Einige Beispiele sind:

 

…oder vielleicht doch selbst reparieren?

Manchmal ist es so, dass der Akku kaum noch hält oder das Display splittert. Wenn man das Smartphone dann auch schon zwei bis drei Jahre mit sich trägt, wird plötzlich das Bedürfnis nach einem neuen Gerät groß. Gerade hier sollte man dann doch kurz innehalten und sich die Frage stellen: Brauche ich wirklich ein neues Handy?

Denn: Die Reparaturmöglichkeiten sind da. Entweder man bringt sein Gerät zum Händler oder man macht es einfach selbst. Das klingt zunächst sehr abenteuerlich. 

Das Smartphone – ein Supercomputer für die Hosentasche – lässt sich jedoch in Eigenregie wieder auf Vordermann bringen. Das gilt vor allem für iPhones. Sie sind innendrin in Modulen aufgebaut und man kann jede dieser Einheiten problemlos mit etwas Feingefühl ersetzen. Man muss sich nur trauen.

Um zu zeigen, was mit einer Do-It-Yourself-Mentalität machbar ist, hat sich der Technik-YouTuber Scotty Allen auf seinem Kanal „Strange Parts“ auf den Weg gemacht, in China sein eigenes iPhone zu bauen.

 

Ein Fazit

Ob ein gebrauchtes Smartphone nach dem Kauf gut oder schlecht ist, lässt sich aus der Theorie heraus nicht sagen. Dadurch, dass der Markt so unterschiedlich ist, ist es auch schwer zu kontrollieren, was verbaut wurde. Wenn die Wahl also auf B-Ware fällt, dann auf jeden Fall aufs Detail achten und sich im Zweifel an dem Verkäufer wenden bzw. reklamieren.

 

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