Android und seine Erfolgsgeschichte

Von Rene Reinisch
Google Android Figur und ein Smartphone

Jeder, der sich ein neues Smartphone zulegen möchte, steht jedes Mal aufs Neue vor der ultimativen Frage: iOS oder Android.

Das richtige Betriebssystem ist nämlich weit mehr als nur eine funktionelle Oberfläche – es ist ein Lifestyle. Entweder man gehört zu der einen Fraktion oder zu der anderen und aus der Beobachtung heraus hält der Enthusiasmus für die eine bestimmte Software sehr lange. Doch auch hier gibt es den Wechselwähler: Er wählt sein System penibel aus und begründet gerne, warum er sich für die jeweils andere Seite entscheidet.

 

Dieser Artikel – so sagt es bereits die Überschrift – befasst sich mit den vielen Vorzügen von Android. In diesem Sinne: iOS kriegt heute hier und da sein Fett weg. Die Erfolgsgeschichte befasst sich mit den Vorteilen des Systems, der Geschichte und einigen Vergleichen zur Konkurrenzsoftware iOS. Am Ende gibt es noch einen kleinen Blick in die Zukunft. Heute steht Android auf dem Podest – sorry, Apple!

 

Ein paar grundlegende Fakten zu Android

Das Wichtigste zuerst: Android gehört zu Google. Das war jedoch nicht immer so. Den Startschuss zur Entwicklung setzte Andy Rubin im Jahr 2003. Damals war die Intention, eine Software für Mobiltelefone zu entwickeln, noch nicht vorhanden. Es ging anfangs nämlich um Digitalkameras und deren Betriebssystem. Man weiß nicht viel über den Beginn. Allerdings ist ein entscheidender Punkt zu nennen. Zwei Jahre später – also 2005 – kaufte Google das Unternehmen auf und gab den Impuls in eine zukunftsträchtige Richtung: dem Handymarkt.

 

An dieser Stelle ist es tatsächlich legitim von einem “Handymarkt” zu reden – denn: Smartphones im heutigen Sinne gab es damals noch gar nicht. Diese kamen erst im Jahr 2008 auf. Damals dominierte vor allem die Software “Symbian” die keinem bestimmten Handyhersteller zugeschrieben war. Wer Ende der ’00-Jahre ein Nokia besaß, dem ist die Oberfläche sicher noch in Erinnerung.

 

In derselben Zeit hatte Google den richtigen Riecher: Im Oktober 2008 kam Android auf den Markt und wurde durch das HTC Dream (bzw. T-Mobile G1) noch im gleichen Zug zum Verkauf angeboten.

 

Die Entwickler bei Google hatten damals eine wichtige Vision. Da Betriebssoftware für die aufkommenden Smartphones zu damaliger Zeit nicht wirklich flexibel und teuer war, wollte der Konzern die Idee der sogenannten “Open Handset Alliance” umsetzen. Dieser Zusammenschluss der 33 wichtigsten Mobilfunkakteure verfolgte das Ziel, ein Open Source-Programm zu kreieren, welches sich an jedes Gerät anpassen lässt und dennoch eine gemeinsame Basis hat. Der Startschuss zum Welterfolg von Android. Fun Fact: Auch Amazons “Fire OS” wurde basierend auf Androids Open Source-Angebot entwickelt.

 

 

Google Play Store öffnet 2012 neue Dimensionen

Für private Anwender ist dann noch das Jahr 2012 besonders wichtig. Google Play eröffnet seine Pforten und bietet sowohl App-Anbietern als auch –Nutzern einen neuen wichtigen Schritt in Richtung unseres heutigen Standards.

 

Android verfolgt zudem nicht nur Ziele auf dem Smartphone-Sektor. Das Betriebssystem wurde in einem zweiten Verbund von Unternehmen erneut in den Fokus gerückt. Diesmal versammelte Google die Autohersteller Audi, General Motors, Honda und Hyundai zur “Open Automotive Alliance”. Android soll hierbei als Autosoftware nutzbar werden und alle Beteiligten auf einen gemeinsamen Nenner bringen.

 

Derzeit ist das Betriebssystem auf mehr als zwei Milliarden Endgeräten installiert. Neben Smartphones und Autos wird Android auf immer mehr Hardware verwendet. Auch Fernseher und Smart-Uhren sind schon seit Jahren fester Fokus für die Entwickler der heute behandelten Software.

 

Was macht Android besser als andere Systeme?

 

1.Offenheit

Ein ganz wichtiger Punkt in dieser Aufzählung ist wahrscheinlich einer, der zur Geschichte gehört und Android damals den Erfolg beschert hat: die Offenheit. Android wird nicht von einem geschlossenen Kreis regiert. Apple lässt sich mit seinem iOS in diesem Sinne als Gegenpol darstellen. Kein offener Quellcode, funktional nur auf den eigenen Apple-Geräten und vergleichsweise wenig Köpfe, die die Betriebssoftware weiterentwickeln. Denn genau das passiert bei Google. Android ist darauf aufgelegt, von möglichst Vielen mitentwickelt zu werden. Potenzielle Fehlerquellen verschwinden damit vorzeitig, weil viele Menschen mit vielen verschiedenen Geräten an der Entwicklung beteiligt sind.

 

2. Regelmäßigkeit

Androids Offenheit hat einen weiteren günstigen Effekt, der sich auf die Beliebtheit und den technischen Fortschritt auswirkt. Dadurch, dass viele Hersteller von Smartphones die Software nutzen, gibt es einen viel größeren Pool der Geräte, die auf den Markt kommen. Während Apple zwar in regelmäßigen Abständen – wie etwa einmal im Jahr – die iPhone-Palette erweitert, ist Android allgegenwertig. Fast wöchentlich kommen neue Geräte auf den Markt, die mit Googles Betriebssystem bespielt sind.

 

Zu diesem Punkt kommt weiterhin hinzu, dass die Publicity nahezu immer da ist. Durch die vielen Geräte gibt es auch mehr Gesprächsstoff, YouTube-Videos zu neuen Modellen und jede Menge Smartphone-Enthusiasten, die sehnsüchtig auf das nächste Produkt warten.

 

3. Preis

Natürlich ist dieser Punkt absolut essentiell, wenn es um die Beliebtheit eines Produkts geht. Auch hier kann Android definitiv punkten. Der Preis ergibt sich aus dem großen Spektrum an Modellen. Daher ist ein Android-Smartphone für jedermann zu haben. Dazu einige Beispiele:

 

In Nigeria kam 2015 das Fero i401 auf den Markt – und das für ca. 60 US-Dollar. Dieses Gerät hatte Android-Software und bildet in der Bandbreite der Preise die untere Grenze. Schaut man sich den Kontrast an, gibt es nach oben hin jede Menge Luft und man kommt ganz leicht in vierstellige Bereiche, in welchen man ein pralles Portemonnaie mitbringen sollte. Teuer wird es beim Huawei Mate 20 RS. Hier sind es fast 1600 Euro, die man auf den Tisch legen muss.

 

4. Technologie

Android kann gefühlt alles. Egal ob 60 Euro-Smartphone oder ein High-End-Gerät aus dem Hause Huawei – die Betriebssoftware spielt mit und unterstreicht durch seine Programmierbarkeit die Funktionen der Hardware.

 

Beispiel Samsung: Mit dem Galaxy Fold 2 betritt die Firma absolutes Neuland. Ein faltbares Display, welches es so noch nicht gab. Mit fast 2000 Euro schlägt es zu Buche. Und auch hier – wer hätte es gedacht – spielt Android seine überzeugende Rolle.

 

Zudem kommen natürlich die bereits in der Geschichte erwähnten Bereiche: Automobilindustrie, Tablet, Smart-Watch, Fernseher und Kühlschränke. Diese Erfahrung wird gesammelt und immer wieder in neuen Versionen der Software aktualisiert.

 

5.Besserer Umgang mit Medien

In diesem Punkt wird vor allem der Unterschied zu iOS deutlich. Android-Geräte sind wesentlich bequemer, wenn es darum geht, Medien zu speichern und zu übertragen. Beispiel iTunes: Hier lässt sich Musik zwar hochladen, aber nicht mehr zurück holen aus dem Programm. Zudem ist gerade die Einrichtung von iTunes wenig intuitiv.

 

Auch bei der Hardware gibt es einen riesig großen Vorteil: Der Speicher lässt sich durch SD-Karten erweitern – und damit herausnehmen und außerhalb des Smartphones bespielen lassen. Zudem haben Android-Geräte einen USB-Anschluss und teilen sich unter allen Smartphones des besagten Betriebssystems ein einheitliches Ladekabel.

 

Androids Zukunftsaussichten

Wir haben in dem vorangegangenen Einblick erfahren können: Googles Betriebssystem hat einiges zu bieten und muss sich absolut nicht vor Apples iOS zurückscheuchen lassen. Dennoch wissen wir aus der Vergangenheit: Auch eine Marke von Weltrang kann schnell untergehen, siehe hier Symbians Verschwinden vor etwa zehn Jahren. Android wird konkurrenzfähig bleiben müssen. Durch Google hat das System einen optimalen Akteur, der in nächster Zeit noch ordentlich zaubern wird. An dieser Stelle schließlich soll ein Blick in die Zukunft gemacht werden, um eine Antwort auf die Frage “Was wird Android die nächsten Jahre bieten können?” zu bekommen.

 

Was bereits sicher ist: 5G wird kommen. Der neue Mobilfunkstandard wird – so geplant – bis 2025 vollständig ausgebaut sein und LTE bzw. 4G ablösen. 5G bringt jede Menge neue Möglichkeiten mit, die auch der Privatanwender spüren wird.

 

Alles wird größer. Dieser Trend existiert eigentlich schon immer, wenn es um Smartphones geht. Mit 5G wird es jedoch einen Riesensprung in Sachen Datenmengen geben. Das setzt natürlich auch voraus, dass die Speicher im Endgerät wachsen müssen. Es wird spannend zu beobachten, wie schnell und wie weit dieses Wachstum sich auf kommende Smartphones auswirken wird.

 

Ein Stichwort ist KI, also künstliche Intelligenz. Google arbeitet gerade sehr fokussiert an der KI-Anwendbarkeit. Hier geht es darum, dass die Software den User besser versteht und ihm dabei hilft, ein zugeschnittenes Angebot zu liefern.

 

Da 5G mit wesentlich mehr Datenmengen arbeitet, als die Vorgänger, wird die sog. Augmented Reality realisierbar sein. Hierbei werden simulierte und realistische Inhalte ineinander verschmolzen. Anwendung findet dieses Konzept beispielsweise in der Navigation.

 

Ein Schlusswort
Diese kleine Reise durch den Android-Kosmos zeigt ganz deutlich die Vielfalt an, die Google zur Verfügung stellt. Android ist das Chamäleon unter den Betriebssystemen und passt sich an jedes Bedürfnis und jede Preiskategorie an. Gerade die Transparenz des Quellcodes ist ein wichtiges Gut in unserer Zeit und unterscheidet sich dadurch deutlich von der Apple-Konkurrenz. Es bleibt spannend, welche Überraschungen Google weiterhin plant und wie Android mit seiner Anwendbarkeit den Alltag der Zukunft gestalten wir

 

 

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